14. August 2024
Herrlich - bei 30 Grad im Biergarten im Schatten der Kastanienbäume ein kühles Schönramer Weißbier genießen. Ziiiisch … da kommt die Erfrischung von innen. Dazu dieses cremig-prickelnde Mundgefühl und die fruchtig-würzigen Aromen in der Nase. Da wird’s wohl nicht bei einem bleiben. Kaum ein Bierstil passt so gut in den Hoch- und Spätsommer wie unser Weißbier.
Weißbier passt eigentlich immer
Doch das Weißbier ist nicht nur im sommerlichen Biergarten ein Genuss. Es schmeckt ganz klassisch zum Weißwurstfrühstück, liegt beim Fußballschauen elegant in der Hand und eignet sich perfekt als universeller Speisenbegleiter. Aber warum eigentlich? Da das Hefeweizen milder gehopft und gleichzeitig durch den Einsatz von feinstem Weizenmalz vollmundiger ist, harmoniert es eigentlich mit jeder Speise und kann auch herzhaften Gerichten immer Paroli bieten. Gleichzeitig sorgt die spritzige Kohlensäure für Erfrischung und fördert die Trinkfreudigkeit.
Einblick in die Weißbier-Geschichte
Das Weißbier hat nicht nur ein vielschichtiges Aromen- und Geschmacksprofil aufgrund der Hefearomatik, sondern auch eine spannende Geschichte, die unmittelbar mit Bayern verbunden ist. Kurios etwas ist die Tatsache, dass mit dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 das Brauen von Weißbier für Bürgerliche untersagt wurde und gleichzeitig im ganzen Land „Weiße Brauhäuser“ errichtet wurden. Wie es dazu kam und noch viel mehr rund um das Thema Weißbier erfahrst ihr in unserem Daten- und Faktencheck.
Seit wann gibt’s das Schönramer Weißbier?
Anlässlich unseres 225-jährigen Jubiläums haben wir 2005 zum ersten Mal das Schönramer Weißbier als Festbier gebraut. Ziel von Inhaber Freddy Oberlindober und Braumeister Eric Toft war es, ein altbayerisches Weißbier zu brauen, das weder hell noch dunkel ist. Damit sollte der Geschmack sowohl der Liebhaber von dunklem als auch von hellem Weißbier getroffen werden. Und noch heute besticht das Schönramer Weißbier durch seine wunderschöne Bernsteinfarbe. Lediglich beim Alkoholgehalt wurde das Schönramer Weißbier etwas gebremst. Hatte es 2005 noch gute 6,0 % Vol. alc., weil es damals als Festbier noch etwas stärker eingebraut wurde, so hat Braumeister Eric Toft mit viel Fingerspitzengefühl den Alkoholgehalt etwas reduziert, ohne dabei an Vollmundigkeit und Spritzigkeit einzubüßen. 2008 gewann das Schönramer Wei´ßbier die Bronzemedaille beim European Beer Star in der Kategorie South German-Style Bernsteinfarbenes Hefeweizen.
Was ist das Besondere am Schönramer Weizen?
Unser Weißbier ist bernsteinfarben und damit etwas dunkler als die meisten Vertreter in unseren Breitengraden. Besonders macht unser Weizen die traditionelle Flaschengärung. Das bedeutet, dass das fertig vergorene Bier in der Flasche bzw. im Fass noch eine zweite Gär- und Reifephase hat. Dadurch bilden sich die Weißbier-typischen Aromen und die feine Kohlensäure bindet sich besser ein.
Wann ist ein Weißbier ein Weißbier?
Ein Weißbier MUSS laut Reinheitsgebot mit obergäriger Hefe gebraut werden. Entscheidend ist auch, dass mindestens 50 Prozent Weizenmalz zum Einsatz kommen.
Was ist das Weißbier-Monopol?
Nach dem Erlass der bayerischen Landesverordnung von 1516 – heute besser bekannt als Reinheitsgebot – war die Verwendung von Weizen zum Bierbrauen verboten. Grund war eine Weizenknappheit und Hungersnot. Der Weizen sollte ausschließlich für Brot verwendet werden, Gerste für Bier.
Das Weizenbraurecht erhielt exklusiv das bayerische Adelsgeschlecht, der Deggenberger. Mit dem Ende deren Linie ging das Recht an den Staat über, der „Weiße Brauhäuser“ errichtete und mit dem Erlös unter anderem den bayerische Staatshaushalt saniert hat.
Warum steht auf unserem Weißbier-Etikett NICHT „nach dem Reinheitsgebot gebraut“?
Anders als bei unseren klassischen Biersorten, steht auf dem Weißbier-Etikett nicht, dass es nach dem Reinheitsgebot gebraut wird. Logisch, denn laut der damaligen Landesverordnung war das Brauen mit Weizenmalz ja eigentlich verboten.
Warum ist das Weißbierglas so eine sepzielle Form?
Zum Weißbiergenuss gehört natürlich auch das typische Glas. Oben breit und nach unten verjüngt kommt es dem Bierstil wunderbar entgegen. Beim Aufsteigen der Kohlensäure im Glas werden Aromen nach oben getragen – je höher das Glas, desto mehr kann auch aufsteigen. Die Form betont jedoch auch die Bittere des Weizens. Da der Bierstil deutlich weniger Bittereinheiten (IBU) hat als etwa ein Pils, hilft es mit, diese besser hervorzuheben. Das erfrischende Gebräu bahnt sich so seinen Weg mit erhöhter Geschwindigkeit in Richtung Rachenraum, wo bei uns die meisten Rezeptoren für Bittere sitzen. Außerdem bleibt es so frischer.
Ganz wichtig: Mit Weißenbier IMMER unten anstoßen. Dort ist das Glas am stärksten und bleibt auch beim schwungvollen Anprosten heil. Zum Wohl!
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