Seit Anfang September findet in den Hopfenanbaugebieten Tettnang und Hallertau die Hopfenernte statt. Dabei unterstützen unsere Lehrlinge, wie jedes Jahr, einen unserer befreundeten Vertragsbauern. Dieses Jahr sind unsere Auszubildende Vinzenz, Paul und Toni bei dem Hopfenbauer Leonhard Berger in Aiglsbach/Hallertau im Einsatz. Die Arbeit im Hopfengarten und am Hof des Bauern gehört bei der Brauerei Schönram zur Lehrausbildung zum Brauer & Mälzer dazu.
In dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt, der Hallertau, bewirtschaftet Leonhard mit seiner Familie einen 50ha großes Hopfengarten. Dort werden Bitter- sowie der von Schönramer verwendete Aromahopfen angebaut. Momentan fahren auf den Feldern von Familie Berger die Traktoren mit speziellen Pflückmaschinen auf und ab. Diese pflücken die Hopfenpflanzen von den Rankhilfen (Drahtgestell), an denen das schnellwachsende Hanfgewächs nach oben wächst.
Unsere Brauerlehrlinge unterstützen den Ernteprozess, indem sie die Reben, welche zu klein für die Pflückmaschine sind, mit großem Krafteinsatz, händisch von der Rankenhilfe runterreißen und auffangen. Zudem legen sie die Hopfenreben am fahrenden Wagen sauber auf, damit größere Hopfenmengen zum Hof transportiert werden können. Laut Brauerlehrling Vinzenz ist die Arbeit extrem anstrengend, aber auch interessant und lehrreich. Vor allem bekommt man ein besseres Verständnis für die Hopfenpflanze und die Arbeit die damit verbunden ist, den Hopfen in die Brauerei zu bringen.
Nach der Ankunft am Hof werden die Hopfenreben von den Erntehelfern sofort in die Zupfmaschine gehängt. Diese trennt die Dolden von der restlichen Pflanze. Anschließend muss der Hopfen im großen Darrofen gedarrt werden. Dabei verringert sich der Wassergehalt der Pflanze von fast 80 % auf 10 %. Das macht den Hopfen leicht und haltbar. Nach der Darrung wird der Hopfen in große Säcken gepackt und bei einer externen Firma zu Pellets verarbeitet, in jener Form der Hopfen anschließend auch in die Brauerei geliefert wird. Ausschließlich das Grünhopfen Pils wird mit den erntefrischen und unverarbeiteten Hopfendolden gebraut.
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Während der Erntezeit besuchen auch unsere Braumeister wöchentlich die Hopfengärten und vergewissern sich über Reifezustand und Qualität der Hopfendolden. Je nach Hopfenlage gedeiht und reift der Hopfen unterschiedlich gut. Vor allem Chef-Braumeister Eric begutachtet die Dolden in den verschiedenen Hopfengärten in regelmäßigen Abständen. Nur so lässt sich gemeinsam mit den Hopfenbauern der optimale Erntezeitpunkt bestimmen. Eine zu frühe oder zu späte Ernte verleiht dem Hopfen, die nicht gewünschten Aromanoten. Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Hopfenbauern wird immer der für uns optimale Erntezeitpunkt gewählt.
Die diesjährige Ernte fällt laut äußerst erfreulich aus und lässt Eric sogar an frühere Ernten erinnern. Vor allem die kühlen Sommernächte, ausreichend Niederschlag und Wärme ließen die Hopfendolden dieses Jahr ausgezeichnet gedeihen und verleihen dem Hopfen eine für das Bier entscheidende Balance zwischen Bittere und Aroma. Eric und sein Team freuen sich schon auf die ersten Sude mit dem Hopfen des Erntejahres 2020.